Heiraten in Corona-Zeiten

Sandra & Matthias haben im September 2020 geheiratet und berichten über ihre Erfahrungen in diesen ungewissen Zeiten. Ich freue mich sehr, für die beiden das es nach langen Warten, doch noch ein Happy-End für alle gab.

Hallo Liebe Sandra und Matthias, nochmal herzlichen Glückwunsch euch beiden! Ihr habt vor ein paar Tagen erst geheiratet, wie geht es euch heute?

Sandra & Matthias: „Uns geht es sehr gut. Wir sind erleichtert, dass alles so geklappt hat, wie wir es uns vorgestellt haben. Alle sind gesund geblieben und wir sind froh, dass wir unsere Hochzeit nicht verschoben haben. Wir reden im Moment noch jeden Tag über die Trauung und die Hochzeitsfeier. Der Hochzeitstag verging unglaublich schnell und es sind so viele schöne Dinge geschehen, an die wir uns täglich gerne zurückerinnern.“

Was war so besonders an diesen Tag?

Sandra & Matthias: „Nach der standesamtlichen Hochzeit und dem Polterabend Ende August haben wir uns vorgenommen die kirchliche Hochzeit noch persönlicher zu gestalten. Mit unserem „First Look“ Treffen in einer schönen Umgebung, konnten wir uns im kleinen Rahmen ganz persönlich sehen und die letzten Momente vor der Trauung gemeinsam genießen. Der Gottesdienst am Nachmittag war sehr individuell gestaltet. Der Pfarrer hat unsere Geschichte in die Predigt mit einbezogen und sehr schöne Worte dazu gefunden. Musikalisch wurde der Gottesdienst von meiner Schwester (Bräutigam) begleitet. Ihr wunderschöner Gesang war für alle Anwesenden sehr berührend. Die Feierlichkeiten im Landgut Mawick in Holtum haben wir nur mit der Familie und den engsten Freunden durchgeführt. Emotionale Reden, witzige Spiele und eine ausgelassene Stimmung sorgten für einen wunderschönen Abend, den wir lange in Erinnerung behalten werden.

Wie habt ihr eure Hochzeitsvorbereitungen in der Corona Zeit erlebt?

Sandra & Matthias: „Die Hochzeitsvorbereitungen in der Corona Zeit waren sehr wild. Das Bangen über Corona-Zahlen und den dazugehörigen Maßnahmen gehörten täglich dazu. Die eigentliche Entscheidung die Hochzeit durchzuführen, fiel erst Mitte August. Das war 2 Wochen vor der standesamtlichen und 6 Wochen vor der kirchlichen Hochzeit. Ab diesem Moment musste natürlich alles sehr schnell und auch spontan laufen. Der Rahmen stand zwar, aber viele Kleinigkeiten und Details mussten noch organisiert werden. Dazu kamen natürlich auch Dinge, die man für eine „normale“ Hochzeit nicht erledigen muss (Adress- und Telefonlisten anfertigen, etc.).“ 

Was war eine besondere Herausforderung für euch?

Sandra & Matthias: „Eine besondere Herausforderung war die beinahe tägliche Verfolgung der Corona Schutzmaßnahmen, deren Änderungen sich immer wieder auf unsere Planung auswirken konnte. So hatten wir immer mehrere Optionen im Hinterkopf. Hinzu kamen zum Endspurt der Hochzeitsvorbereitung die steigenden Zahlen in Hamm, unserem Nachbarort, der überall in den Medien war.

Konntet ihr auch Aufgaben weitergeben, z.B. an Trauzeugen?

Sandra & Matthias: „Viele Aufgaben wurden von unseren Familien, den Trauzeugen und den Freunden übernommen. Der Auf- und Abbau zum Polterabend in unserem Garten war hier wohl der größte Aufwand für alle. Eine Woche vor dem Tag und zwei Tage nach der Feier waren wir mit Arbeiten zur Vor- und Nachbereitung beschäftigt. Das allerdings nie allein. Jeden Tag waren liebe Menschen da, die uns unterstützt haben. Wir freuen uns auf die kommenden Hochzeiten aus unserem Freundeskreis. Wir werden versuchen das alles dann zurückzugeben.

Hattet ihr auch überlegt eure Hochzeit zu verschieden?

Sandra & Matthias: „Im Frühsommer haben wir mit dem Gedanken gespielt. Da zu diesem Zeitpunkt viele Hochzeiten abgesagt oder verschoben wurden. Wir sind zu der Zeit aber geduldig geblieben und haben gehofft, dass sich die Corona Maßnahmen zum Herbst weiter lockern. Wir haben tatsächlich bei der Location angefragt, welche Termine im nächsten Jahr noch frei sind. Danach wurde uns allerdings recht schnell klar, dass in 2021 noch wenig Platz für unsere Feierlichkeit sein wird und man ja auch heute nicht sagen kann, wie es dann ist mit Corona. Daher haben wir weiterhin abgewartet, was im Nachhinein die beste Entscheidung war.“  


Welche Einschränkungen hattet ihr am Hochzeitstag?

Sandra & Matthias: „Wir hatten einen Polterabend mit ca. 300 Gästen geplant. Dieser durfte nur mit 150 Personen stattfinden. Natürlich war es total schwierig hier Leuten wieder abzusagen. Zum größten Teil hatten die betroffenen Gruppen aber Verständnis dafür. 

Bei der kirchlichen Trauung gab es nur Abstriche während des Gottesdienstes. In der Hilbecker Kirche waren nur 30 Personen zugelassen. Bei ca. 80 Gästen musste daher leider über die Hälfte draußen bleiben. Das haben wir als sehr schade empfunden – auch noch im Nachhinein. Wir sind aber kreativ geworden und haben draußen vor der Kirche ein Zelt mit Bänken aufgestellt. Hier konnten die restlichen Gäste durch eine Tonübertragung den Worten in der Kirche lauschen und der Einzug der Braut mit ihrem Vater begann natürlich draußen im Zelt.“ 

Was gab euch Hoffnung und hat euch immer wieder motiviert?

Hoffnung haben wir aus anderen Hochzeiten gezogen, die auch im August und September stattgefunden haben. Zudem haben wir immer versucht alles positiv zu sehen, auch wenn wir viel über einzelne Dinge diskutiert haben. Am Ende glauben wir, dass eine Hochzeit in so einer schwierigen Situation noch mehr zusammenschweißt. Wir gucken jetzt mit voller Vorfreunde auf unsere Ehe.

Welche Tipps könnt Ihr zukünftigen Brautpaare geben?

Sandra & Matthias: „Ganz wichtig ist immer die Ruhe zu behalten. Das ist zwar leicht gesagt, aber man darf sich gerade in der Planung und in den Wochen vorher nicht verrückt machen. Zudem sollte man sich nicht in Details verlaufen, die am Hochzeitstag wahrscheinlich eh kaum wahrgenommen werden. Konzentration auf das Wesentliche. Wenn man die Möglichkeit hat Fleißaufgaben an viele Hände zu verteilen, sollte man das auf jeden Fall machen. Auch Angebote zur Unterstützung sollte man annehmen. Denn alleine oder zu zweit kann man das nicht stemmen.“ 



Vielen Dank an Sandra & Matthias für euren Einblick in die wilde Vorbereitungszeit. Und Danke auch nochmal, dass ich eine Teil euer tollen Hochzeit sein durfte! Alles Liebe und bleibt Gesund! Eure Noemi


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